Hydraulikverschraubungen

Als Hydraulikverschraubungen werden sämtliche Bauteile zum Verbinden von Rohr- und Schlauchleitungen bezeichnet, welche mindestens ein Gewinde besitzen. Die meisten Hydraulikverschrauben weisen zum schnellen und sicheren Verbinden zwei Gewindestücke auf. Konventionelle Gewinde in diesen Bauteilen sind M12 x 1,5 bis M42 x 2,0. Die Dimensionierung richtet nach dem Durchmesser der verbundenen Rohr- oder Schlauchleitungen. Neben Hydraulikverschraubungen gibt es in der Verbindungstechnik der Hydraulik weitere Verbindungsstücke für unterschiedliche hydraulische Anwendungen:
  • ORFS Verschraubungen
  • Dichtkegelverschraubungen
  • Anschweißverschraubungen
  • Rückschlagventile
  • Schneidringverschraubungen
  • Flanschverschraubungen
  • Sonderteile und Einzelanfertigungen

Hydraulikverschraubungen vom Typ Schneidringverschraubungen:

Als Beispiel einer typischen Hydraulikverschraubung wird im Folgenden näher auf eine spezifische Art der hydraulischen Verbindungstechnik eingegangen.
Schneidringverschraubungen sind eine Verbindungstechnik für Rohre, welche für sehr hohe Drücke entwickelt wurde. Sie sind ebenfalls unter der gängigen Bezeichnung Ermeto-Verschraubungen bekannt. Diese Bezeichnung ist auf das Unternehmen Ermeto zurückzuführen, das in den 30er Jahren diese Art der Verbindungstechnik entwickelte. Die Bezeichnung Ermeto leitet sich aus dem griechischen Wort für abgeschlossen dicht, hermetos, ab. Zu einer Verbindung mit Schneidringverschraubungen benötigt man das Gehäuse der Schneidringverschraubung, eine spezielle Überwurfmutter, den Schneidring sowie die beiden Rohre, welche verbunden werden sollen. Diese Verschraubungen werden nach der EN ISO 8434 und der DIN 2353 Norm genormt und werden insbesondere in der Hydraulik eingesetzt. Das konische Gehäuse ist ein Klemmkonus aus Metall mit einem 24 Grad Dichtkegel, welcher mit der Mutter mit metrischem Gewinde verbunden wird. Verschraubungen solcher Art können Drücke von 350 bar bis zu 600 bar aushalten. Die Überwurfmutter, welche innen ebenfalls konisch zuläuft, drückt beim Anziehen den Schneidring zusammen. So schneidet die keilförmige Ringinnenseite in die Rohrwand und erzeugt einen flüssigkeitsdichten Formschluss.

Weitere Hydraulikverschraubungen:

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mehrere Rohre in einem hydraulischen System miteinander zu verbinden. Zum Beispiel existiert die Möglichkeit einer Klemmverschraubung. Bei einer Klemmverschraubung wird ein konventioneller Dichtungs- bzw. Klemmring mit einer Überwurfmutter auf den leicht konischen Körper gedrückt. Diese Art der Verbindungstechnik hat den Nachteil, dass sie nur geringen Drücken standhalten kann. Des Weiteren können die Bauteile nicht wiederverwendet werden. Diese besitzt zwei Klemmringe. Der vordere Klemmring wird durch das Festziehen des Gewindes gespannt, womit die dichtende Wirkung entsteht. Der Verschraubungskörper wird gegen die Oberfläche des Rohres gepresst. An dem hinteren der Klemmringe wird das Rohr knapp hinter der Stelle, an welcher das Rohr von der Nase des Klemmringes gehalten wird, umspannt. Durch den so entstehenden radialen Halte- oder Scharniereffekt wird eine wesentlich bessere sowie langfristige Beständigkeit gegenüber jeglichen Vibrationen gewährleistet.

Der größte Vorteil dieser Art der Verbindungstechnik ist, dass im Vergleich zur Schneidringverschraubung eine De- und wiederholte Montage der Hydraulikverschraubung ohne Beschädigung möglich ist. Eine weitere Art der Rohrverschraubung ist die sog. Bördelverschraubung, welche aus einer Hülse, einer Überwurfmutter sowie einem Körper mit kugelförmigen Ende. Nachteilig ist allerdings, dass spezielle Bördelwerkzeuge zur Montage benötigt werden. Des Weiteren ist es möglich, dass bei dem Bördeln des Rohres Belastungskerben oder Längsrisse an dünneren Rohren entstehen. Die Montage der vorher genannten Hydraulikverschraubungen findet mit einem offenen Ringschlüssel statt.