Hydraulikpressen: Schwerarbeiter in Handwerk und Industrie

Hydraulikpressen werden dort verwendet, wo es auf besonders hohe Druckkräfte ankommt. Diese Maschinen stehen in einer großen Vielfalt zur Auswahl und sind in Handwerk und Industrie ein unverzichtbarer Bestandteil der Ausstattung.

Aufbau und Funktionsweise einer Hydraulikpresse

Eine Hydraulikpresse besteht aus folgenden Bauteilen:

Diese Grundkonfiguration findet sich bei der kleinsten Werkstattpresse bis zur größten Industriepresse. Die Hydraulikpumpe baut den erforderlichen Druck auf. Ein Ventil gibt diesen Druck an den Zylinder weiter. Dieser fährt das Presswerkzeug zusammen. Im Werkzeug wird die gewünschte Arbeit, in der Regel die Umformung eines metallischen Bauteils durchgeführt. Das Maschinengestell hält alle Bauteile in der Position.

Eigenschaften einer Hydraulikpresse

Eine Hydraulikpresse arbeitet vergleichsweise langsam, kann dafür aber eine hohe Kraft aufbringen. In der Produktionsindustrie wird sie deshalb nur dann eingesetzt, wenn der Werkstoff oder die Materialstärke die entsprechend hohen Druckspannungen erforderlich machen. Ansonsten sind pneumatische oder mechanische Kniehebelpressen meist die effizientere Wahl.

Hydraulikpressen werden in Universalpressen oder Spezialpressen unterschieden. Universalpressen haben wechselbare Werkzeuge. Damit lassen sie sich für beliebige Umformaufgaben einsetzen. Sie dienen zum Einpressen von Konturen, Prägen von Strukturen oder zum Biegen von Profilen. Spezialpressen sind konstruktiv so ausgelegt, dass sie nur eine Aufgabe durchführen können. Hierzu zählen beispielsweise die vielen Hydraulikpressen in der Recyclingwirtschaft. Pressen für Schrott, Kartonagen oder Grünschnitt. Sie komprimieren das eingefüllte Schüttgut so weit, dass es sich einfacher transportieren lässt.

Hydraulikpresse versus Stanze

Pressen und Stanzen werden im allgemeinen Sprachgebrauch häufig synonym verwendet. Dies ist jedoch falsch und aus dem folgenden Grund zu vermeiden:
Eine Stanze dient dazu, ein eingelegtes Blech zu perforieren. Es werden Stücke aus ihm heraus getrennt. Dazu ist eine wesentlich höhere Druckspannung erforderlich als für das Umformen. Deshalb gilt der Leitsatz, dass jede Stanze auch als Presse dienen kann - jedoch nicht umgekehrt. Es ist daher wichtig, diese beiden Maschinentypen trennscharf voneinander zu unterscheiden.

Sicheres Arbeiten mit der Hydraulikpresse

Eine hydraulische Presse arbeitet langsam - aber unaufhaltsam. Es ist daher erforderlich, beim Arbeiten mit dieser Werkzeugmaschine alle erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten. Das Eingreifen in den Arbeitsbereich muss durch Schutzmaßnahmen verhindert werden. Die Presse muss so konstruiert sein, dass sie beim Druckausfall in keine gefährliche Situation gerät. Außerdem müssen Hydraulikpressen einfach zu reparieren sein. Diese Anforderungen machen auch bei diesen traditionsreichen Maschinen bei jeder Neukonstruktion ein umfangreiches Engineering erforderlich.

Wartung einer Hydraulikpresse

Hydraulische Pressen haben den gleichen Wartungsanspruch wie jedes andere hydraulische System. Dichtungen, Filter und Hydroflüssigkeit müssen regelmäßig gewechselt werden. Ebenso sind sämtliche technische Komponenten innerhalb festgelegter Intervalle zu kontrollieren. Mit diesen Maßnahmen verlängert sich die Lebensdauer dieser Maschinen erheblich.