Holzspalterventil

Konventionelle Holzspalter besitzen ein Differentialventil. Es wird genutzt, um das beschleunigte Ausfahren des Holzspalterzylinders zu ermöglichen. Ohne das sogenannte Eilgang-Schleichgangventil würde sowohl das Ein- und Ausfahren des Zylinders über die definierte Druck- und Literleistung des Hydrauliksystems stattfinden. Das hätte zur Folge, dass Spalt- und Rückstellvorgang des Zylinders mit derselben, recht langsamen Geschwindigkeit laufen würde. Das eingesetzte Differentialventil sorgt dafür, dass der Zylinder bei einem Verhältnis von Kolben zu Kolbenstange von 1 : 2 bis zu einem bestimmten, voreingestellten Druck mit doppelter Geschwindigkeit sowie halbierter Kraft ausfährt. Abweichungen von dieser Regel sind zu erwarten, wenn der eingesetzte Hydraulikzylinder kein Flächenverhältnis von 1 : 2 aufweist. Durch die Konstruktion des Eilgang-Schleichgangventils ist die Nutzung des Eilgangs beim Einfahren des Holzspalterventils leider nicht möglich.

Arbeitsweise des Holzspalterventils

Der Zylinder fährt im Eilgang aus. Dabei wird der Hebel zum Holzspalterventil geschoben. Hat der Spaltkeil beim Erreichen des Holzstückes nicht genügend Kraft, muss der Hebel bis zum Anschlag bedient werden. So wird erreicht, dass der Zylinder mit voller Kraft und halber Geschwindigkeit arbeitet. Nach dem Spaltvorgang wird der Hebel vom Holzspalterventil gezogen und der Hebel rastet vollständig ein. Ist die Zylinderendlage erreicht, springt der Hebel des Spalters auf neutral und die Pumpe des Hydrauliksystems läuft im drucklosen Umlauf. Durch diese Funktion wird das Rückstellen des Kolbens ohne Betätigung des Hebels möglich. So kann der Bediener während dem Rückstellvorgang bereits ein neues Holzscheit bereitlegen.

Funktion des Holzspalterventils

Das Ventil eines Holzspalters besitzt drei wesentliche Positionen, welche im Folgenden kurz erläutert werden. In der Position A wird der Bedienhebel nach unten gezogen und der Zylinder fährt aus. So wird der Spaltkeil im Eilgang in Richtung des Holzscheits bewegt. Wird der Hebel losgelassen, befindet sich das Holzspalterventil in der Position 0. Der Zylinder bleibt in Position 0 stehen und der Spaltvorgang ist beendet. Wird der Hebel des Holzspalters nach oben gedrückt, fährt der Zylinder ein und entriegelt sich automatisch, wenn der Zylinder komplett eingefahren ist. Diese Position B ist das Ende des Spaltvorgangs.

Beispiel eines Holzspalterventils

Bei der Verwendung eines Differentialventils wird die Ausfahrzeit eines beispielhaften Hydraulikzylinders eines Holzspalters mit einem Kolben- zu Kolbenstangenverhältnis von 1 : 1,56 von 9,5 Sekunden auf 3,5 Sekunden verkürzt. Es wird davon ausgegangen, dass der Zylinder mit 56 Litern pro Minute angetrieben wird. Die verkürzte Ausfahrzeit von 3,5 Sekunden ist nur zu erwarten, wenn der Hydraulikzylinder nicht auf Druck umschalten muss. Weitere Faktoren der Umwelt und die reellen Einsatzbedingungen können zu einer längeren oder kürzeren Ausfahrzeit führen. Dies richtet sich insbesondere auch nach der Einstellung des verwendeten Umschaltdrucks. Steigt der Widerstand am Hydraulikzylinder an, so wird mehr Kraft benötigt, um den Spaltvorgang durchzuführen. Das hat zur Folge, dass sich die Ausfahrgeschwindigkeit auf die ursprüngliche Geschwindigkeit verringert und die volle Kraft des Holzspalters zur Verfügung steht. Der Umschaltdruck ist in der Regel konfigurierbar, sodass bei diesen Differentialventilen einstellbar ist, ab wann die volle Kraft anstehen soll. Der Umschaltdruck kann bei konventionellen Holzspaltern mit Hilfe einer am Holzspalterventil befindlichen Einstellschraube konfiguriert werden. Zusätzlich befindet sich an einem Eilgang-Schleichgangventil ein Manometeranschluss. An diesem Anschluss kann der Umschaltdruck des Systems mit beispielsweise einem sogenannten Lo-Com-Manometer eingestellt werden.