Einschraubventile

Einschraubventile sind eine Ventilbauart, bei welcher kein Gehäuse vorhanden ist, da das Ventilinnere direkt in das hydraulische System eingeschraubt wird. Das Gehäuse wird durch entsprechende Aussparungen in dem Ventilblock ersetzt. Eine exemplarische Anwendung ist die Verbindung mit einem Wegeventil. Der Steuerkolben wird in dieser Verbindung mithilfe des Ventils an der Betätigung befestigt. Im Folgenden werden exemplarisch fünf Anwendungsgebiete von Einschraubventilen beschrieben.

Einschraubventile: Anwendung in Rückschlagventilen:

Einschraubventile finden sich in verschiedensten Anwendungen wieder. Ein Anwendungsbereich von Einschraubventilen ist in Rückschlagventilen. Diese zeichnen sich durch einen kugelförmigen Teller sowie einer leckarmen Ausführung aus. Durch diese Art der Ventile besteht nur ein geringer Abfall des Druckes im hydraulischen System. Des Weiteren weisen Einschraubventile als Rückschlagventile eine sehr gute Toleranz hinsichtlich Verunreinigungen sowie eine hohe Durchflusskapazität auf. Der durchschnittliche maximale Eingangsdruck beträgt bei dieser Art der hydraulischen Verbindungstechnik 350 bar mit einer Durchflussrate von bis zu 300 Liter pro Minute. Rückschlagventile gibt es in verschiedenen Ausführungen als Sitzventile oder Kugelventile. Des Weiteren gibt es vorgesteuerte Einschraubventile sowie Steuerkolben in Rückschlagventilen.

Einschraubventile: Anwendung als Wechselventile

Während die Kugelausführung sich durch eine gute Toleranz gegenüber Verschmutzungen aufweist, ist die Durchflusskapazität bei dem Schiebertyp wesentlich höher. Der Schiebertyp eignet sich zur Verwendung als Spülventil in verschiedenen Getriebeanwendungen.

Einschraubventile: Anwendung als Lasthalteventile

Lasthalteventile sind in der Regel mit einem Senkbremsmechanismus versehen. Dadurch weisen sie eine sehr kompakte Bauform auf. Sie funktionieren im Vergleich zu anderen Ventilen sehr stabil und sind einfach zu kontrollieren. Der Nutzer kann zwischen verschiedenen Steuerungsverhältnissen der Senkbremsausführung wählen.

Einschraubventile: Anwendung als Stromregelventile

Stromregelventile in der Nadelausführung besitzen eine hohe Durchflusskapazität bei einer sehr kompakten Bauform. Allerdings sind diese Ventile sehr empfindlich zu bedienen. Durch die druckkompensierende Wirkung verändert sich der Druck im hydraulischen System auch bei hohen Schwankungen des Drucks lediglich minimal.

Einschraubventile: Anwendung als Stromteiler

Stromteiler bzw. Stromkombinierer in druckkompensierter Ausführung können die druckkompensierte Eigenschaft sowohl im Teilungs- als auch im Kombinationsmodus nutzen.

Einschraubventile: Anwendung als Druckbegrenzungsventilen

Einschraubventile mit Druckbegrenzungswirkung gibt es in sechs grundsätzlichen Ausführungen. Direkt wirkende Druckbegrenzungsventile sind durch die Schraubverbindung nahezu leckfrei. Sie reagieren schnell und sind stabil über den kompletten Durchflussbereich hinweg. Der Druckbereich ist variabel und liegt je nach Bautyp bei rund 5 bis 500 bar. Differenzflächengesteuerte Druckbegrenzungsventile zeichnen sich durch eine lineare und ebenso sehr schnelle Reaktion aus. Werden Einschraubventile mit Druckbegrenzungswirkung mit hohen Durchflusskapazitäten benötigt, eignen sich insbesondere vorgesteuerte Einschraubventile. Diese Ventile gibt es mit Tankentlüftungs- sowie Gegendruckfunktion mit gleichmäßiger Rückführung. Entlastbare Druckbegrenzungsventile eignen sich besonders gut für hydraulische Systeme, bei welchen eine schnelle Druckentlastung benötigt wird. Dadurch kann beispielsweise eine Pumpe druckentlastet werden. Die Cross-over Ausführung kann das hydraulische System in beide Richtungen entlasten. Diese Ausführung zeichnet sich durch eine hohe Durchflusskapazität sowie einen verhältnismäßig geringen Preis aus. Des Weiteren existiert eine spezielle Ausführung für Druckspeicherentladungskreise, welche eine feste Druckdifferenz zwischen dem Öffnen und Schließen des Ventils besitzt.