Cetop-Ventile

Cetop-Ventile werden auch als Plattenaufbauventile bezeichnet und dienen in den Anwendungsfällen als Wege- oder Regelventile. Diese hydraulischen Ventile finden hauptsächlich in den industriellen Bereichen Anwendung. Durch große Variationsmöglichkeiten der Ventilzwischenplatten und Sammelanschlussplatten können durch unterschiedliche Schaltfunktionen verschiede Funktionen erreicht werden. Das kann zum Beispiel eine On/Off-Betätigung, eine Servobetätigung, eine Proportionalbetätigung oder eine Handbetätigung sein.

Cetop-Ventile als Wegeventil:

Ein Wegeventil dient in der Hydraulik dazu, den Weg für ein Arbeitsmedium entweder freizugeben, zu sperren oder die Durchflussrichtung des Stroms zu ändern. Diese Cetop–Ventile sind in der Regel direktgesteuert und werden durch einen Elektromagneten ausgelöst. Die bekanntesten Ausführungen sind Cetop–Wegeventile mit 3 und 4 Wegen, 2 oder 3 Stellungen. Diese Ventile werden mit austauschbaren Kolben geliert, sodass sie flexibel einsetzbar sind. Die elektromagnetische Spule besteht dabei aus zwei Teilen: der Spule und dem Spulenhalter. Der in das Gehäuse des Cetop–Ventils eingeschraubte Spulenhalter enthält den in Öl laufenden Anker. Durch diese Lagerung arbeitet dieser beinahe vollständig verschleißfrei. Der Innenteil steht mit dem rücklaufenden Öl in Verbindung und sichert eine sehr gute Abführung der Wärme. Sofern die Einbauverhältnisse es zu lassen, kann die Spule mit einer Rändelmutter nicht nur auf dem Spulenhalter befestigt werden, sondern auch gedreht werden. Der Elektromagnet kann entweder mit Gleich- oder Wechselstrom ausgelöst werden. Wird die Ausführung mit Gleichstrom verwendet hat dies eine sehr weiche und verlangsamte Bewegung des Kolbens zur Folge. Mit Wechselstrom schaltet das Cetop-Ventil im Regelfall schneller sowie direkter.

Cetop-Ventile als Speicherladeventil:

Ein Cetop-Ventil findet beispielsweise in einem Speicherladeventil in Schieberausführung Anwendung. Diese Ventile sind in der Regel vorgesteuert und sind für Drücke von bis zu 350 bar geeignet. Mit diesem Ventil findet das Nachladen des Hydrospeichers abhängig vom Einschaltdruck statt. Dadurch verbleibt im Pumpenaussetzbetrieb die volle Speicherkapazität für sämtliche Notfunktionen. Die Abschaltdrücke sind innerhalb bestimmter Druckbereiche (100 bar, 250 bar, 350 bar) frei einstellbar. Des Weiteren wird durch die leckageoptimierte Vorsteuerstufe des Cetop-Ventils der Speicher nur minimal entladen. Die kompakte Bauart des Gehäuses und die Möglichkeit, das Ventil sehr platzsparend an Steuerblöcke und Aggregate anzubauen, sorgen für eine optimale Nutzung des Bauraums. Cetop-Ventile ermöglichen eine optimale Systemanpassung durch diverse, feste Schaltdruckdifferenzen (zum Beispiel 12 %, 16 % und 21 %). In vielen Anwendungen ist bereits ein Rückschlagventil im Cetop-Ventil integriert, sodass kein zusätzlicher Montageaufwand entsteht. Bei einer Anwendung als Speicherladeventil wird der Abschaltdruck vor Inbetriebnahme eingestellt, sodass für die Montage kein weiteres fachliches Know-how benötigt wird.

Aufgaben von Cetop-Ventilen:

Das Cetop-Ventil hat die Aufgabe, innerhalb eines vorgegebenen Schaltbereichs, die Ladung des integrierten Hydrospeichers zu regeln. Für die Aufgabe als Speicherladeventil ist in die Schaltung eine Vorsteuerstufe mit definierter Hystere, ein Hauptkolben sowie ein Rückschlagventil eingebaut. Der Hydrospeicher wird über den Pumpenanschluss über das Rückschlagventil geladen. Der Hauptkolben öffnet sich, wenn der Druck im Speicher des Cetop-Ventils über den vorher eingestellten Wert der Vorsteuerstufe steigt. Wird der Hauptkolben geöffnet wird anschließend die Pumpe zum Tankanschluss entlastet. Die Vorsteuerstufe schließt sich dabei erst wieder, wenn der Druck im Hydrospeicher durch zum Beispiel die Entnahme von Öl um den Wert der eingestellten Schaltdruckdifferenz sinkt. Nun kann der Hydrospeicher erneut geladen werden.