Blende Hydraulik: den Durchfluss konstant verringern

Die Blende gehört in der Hydraulik zu den Strömungsventilen. Sie dient als lokaler Widerstand, welcher den Querschnitt der Leitung verengt. Der Volumenstrom wird an einer Blende abrupt gestoppt und nur noch sehr langsam hindurch gelassen. Die kurze Länge der Blende macht sie von der Viskosität des Mediums unabhängig. Je stärker aber der Druck wird, desto mehr Widerstand leisten sie dem Strom. Eine andere, gängige Bezeichnung für eine Blende ist die "Drosselscheibe". Doch diese Benennung ist nicht ganz korrekt, da sich Blenden und Drosseln technisch voneinander unterscheiden.

Einfache Lochblenden für konstante Druckregelung in der Hydraulik

Die einfachsten Formen der Blende bestehen aus einfachen Lochblechen. Ihr Querschnitt ist nicht veränderlich. Sie dienen dazu, bei schwankenden Drücken einen gleich bleibenden Strom hinter der Öffnung zu erzeugen. Diese Bauteile werden auch "Festblenden" genannt.

Blende Hydraulik: Unterschied zu Drossel

In ihrer Funktion sind sich Blenden und Drosseln ähnlich. Beide verringern den Druck in einem Volumenstrom. Eine Drossel, insbesondere eine nicht variable Festdrossel, hat einen langen Querschnitt, der sich allmählich verengt. Drosselventile eignen sich außerdem aufgrund ihrer Baugröße dazu, sie variabel zu gestalten. Das ist bei Blenden nur schwer umsetzbar.
Drossel. Eine Drossel kann außerdem keinen konstanten Druck erzeugen. Der Druck wird zwar von der Drossel abgebremst, wächst aber dahinter mit steigendem Systemdruck weiter an. Eine Blende erzeugt jedoch einen klar definierten Druck hinter ihrer Öffnung, der auch bei steigendem Systemdruck konstant bleibt. Ursache dafür sind Verwirbelungen, die hinter der Blende auftreten. Diese werden zwar mit steigendem Druck immer größer. Für den Druckbereich hinter der Blende macht dies aber keinen Unterschied. Er bleibt ab einem definiertem Wert gleich hoch.

Schwachstellen an einer Blende

Blenden gibt es in verschiedenen Baugrößen. Die kleinsten Blenden, die sogenannten Nadelventile, neigen dazu sich zu zu setzen. Arbeitet ein System mit vielen Blenden, ist sehr auf die Reinheit des Mediums zu achten. Mikro- und Feinstpartikelfilter sind bei der Verwendung von Blenden obligatorisch.
Eine Blende setzt einem Druck einen Widerstand entgegen. Solange sich dieser Widerstand innerhalb der technischen Parameter der Blende befindet, führt die Blende problemlos ihre Aufgabe aus. Jedoch kann sie bei einer Überschreitung der Grenzwerte brechen. In der Regel führt dies zum einem Bruch der ganzen Leitung, in welcher die Blende verbaut ist.
Die abrupte Unterbrechung des Volumenstroms führt außerdem ab einem bestimmten Druck zu Kaviatationen. Dies ist die Bildung von Hohlräumen im Volumenstrom. Das so erzeugte Vakuum bricht schnell wieder zusammen und setzt dabei zerstörerische Kräfte frei. Blenden neigen deshalb sehr viel schneller zur Bildung von Kavitationen als Drosseln.

Allmähliche Druckreduktion durch mehrstufige Blenden

Ein gangbarer Weg, Kavitationen zu vermeiden ist der Einbau von mehrstufigen Blenden. Hierbei werden einfach mehrere Blenden hintereinander geschaltet, die sich immer weiter im Querschnitt verjüngen. Sie haben gegenüber den einstufigen Drosseln den Vorteil, dass sie eine gewisse Variabilität besitzen. Durch den Austausch der einzelnen Stufen lässt sich der Volumenstrom ein wenig steuern und regeln.

Rückschlagventile mit Blenden

Blenden eignen sich bei einer wechselnden Richtung des Volumenstroms als Rückschlagventile. Sie setzen dem Volumenstrom immer den gleichen Widerstand entgegen, gleichgültig aus welcher Richtung er kommt. Hat ein hydraulisches System unterschiedliche Drücke von beiden Seiten, sorgt die Blende als Rückschlagventil für eine Pumpwirkung. Gleiches geschieht, wenn die Drücke zwar gleich, die Druckdauer aber unterschiedlich lang sind.