Übersetzungsgetriebe: Leistungsverstärker für Hydropumpen

Ein Getriebe überträgt ein Drehmoment und eine Drehzahl. Sobald einer der beiden Faktoren vom Getriebe gewandelt wird, spricht man von einer "Übersetzung". Aus diesem Grund ist praktisch jedes Getriebe auch ein Übersetzungsgetriebe. Diese Benennung hat sich jedoch für eine ganz bestimmte, hauptsächlich in der Landwirtschaft gebräuchliche Getriebeform durchgesetzt.

Der Aufbau von einem Übersetzungsgetriebe

Möglichkeiten, ein Drehmoment oder eine Drehzahl zu übertragen, gibt es viele. Typische Getriebeformen sind folgende:

  • Zahnradgetriebe
  • Riementriebe
  • hydraulische Getriebe

Zahnradgetriebe als Übersetzungsgetriebe

Zahnradgetriebe sind die am weitesten verbreitete Form der Drehmoment-Überträger. Sie werden in schaltbar und nicht schaltbar bzw. "starr" unterschieden. Bei einem Zahnradgetriebe greifen zwei Zahnräder ineinander. Sind sie gleich groß, wird lediglich der Drehpunkt vom ausgehenden Moment verlagert. Sind die Zahnräder unterschiedlich groß, werden Drehmoment und Drehzahl verändert. Ist das ausgehende Zahnrad größer als das eingehende, verlangsamt sich die Drehgeschwindigkeit und erhöht sich das Drehmoment. Ist das ausgehende Zahnrad kleiner als das eingehende, ist der Effekt umgekehrt.

Riementriebe als Übersetzungsgetriebe

Riementriebe übertragen das Drehmoment über zwei Riemenscheiben und einem Riemen. Die meisten Riementriebe sind starr. In einigen Fällen, beispielsweise in einem Wandler-Kupplungs-Getriebe, werden statt der Scheiben kegelförmige Riemenaufnahmen verwendet. Diese machen das übertragene Drehmoment und Drehzahl variabel.

Hydraulische Getriebe

Hydraulische Getriebe verwenden zwei sich gegenüber stehende Schaufelräder, die in einem geschlossenen Gehäuse eingebaut sind. Wenn hydraulische Flüssigkeit eingeleitet wird, dann überträgt der vom eingehenden Rad ausgelöste Strom eine lineare Kraft in das ausgehende Rad. Je voller das hydraulische Getriebe mit Flüssigkeit gefüllt wird, desto mehr Volumenstrom wird übertragen. Hydraulische Getriebe werden im allgemeinen Sprachgebrauch auch "Drehmomentwandler" genannt. Dies ist zwar ebenso wie das Übersetzungsgetriebe eher unpräzise, da praktisch jedes Getriebe auch ein Drehmomentwandler ist. Jedoch helfen diese Benennungen dabei, die einzelnen Getriebeformen voneinander zu unterscheiden.

Bei einem Übersetzungsgetriebe handelt es sich deshalb um ein starres Zahnradgetriebe, das in einem staub- und wasserdichten Gehäuse gekapselt ist.

Die Eigenschaften von Übersetzungsgetrieben

Die in der Landwirtschaft gebräuchlichen Übersetzungsgetriebe sind lösbare Module. Sie werden bei Bedarf an die Zapfwelle von einem Traktor angeflanscht. Dort stellen sie ihr gewandeltes Drehmoment für die unterschiedlichsten Anbaugeräte zur Verfügung.

Einsatz vom Übersetzungsgetriebe

Das Übersetzungsgetriebe dient dazu, das Drehmoment einer Zapfwelle zu verändern, ohne dabei in die Drehzahl des Motors einzugreifen. Ein häufiger Anwendungsfall ist das Betreiben einer Hydraulikpumpe. Wird diese mit einer höheren Drehzahl betrieben, so steigt der Druck und damit die Leistung in einem hydraulischen System. Das Übersetzungsgetriebe schont damit den Motor des Ackerschleppers und vermindert den Kraftstoffverbrauch, die Emissionen und die Geräuschentwicklung. Die in der Landwirtschaft gebräuchlichen Übersetzungsgetriebe haben in der Regel ein Übersetzungsverhältnis von 1 : 3.8. Damit kann das kleine, praktische Bauteil die Leistung einer hydraulischen Pumpe fast vervierfachen.