Schneidringverschraubungen für Verbindungen in hydraulischen Leitungen

Hydraulische Anlagen zeichnen sich durch ein flüssiges Medium und hohe Innendrücke aus. Außerdem wirken auf sie große Temperaturunterschiede. Für die Montage der erforderlichen Leitungen sind dies große Herausforderungen, denen nur mit angepassten Bauverfahren begegnet werden kann. Eine der für hydraulische Leitungen typischen Verbindungsformen sind die Schneidringverschraubungen. Diese ist für starre wie für flexible Leitungen anwendbar.

Eigenschaften der Schneidringverschraubung

Die Schneidringverschraubung gewährleistet einen dichten Übergang von einem Leitungsabschnitt zum nächsten. Sie lassen sich in starren Leitungen aus Kunststoff, Stahl, Kupfer oder Aluminium ebenso herstellen wie in Gummischläuchen. Bei flexiblen Leitungen sind zusätzliche Innenhülsen erforderlich, welche die Druckkräfte des Schneidrings während der Montage aufnehmen. Die Herstellung einer Schneidringverschraubung ist ein genormtes Verfahren, das für alle Werkstoffe und Durchmesser gleich ist.

Elemente einer Schneidringverschraubung

Die Schneidringverschraubung besteht aus vier Elementen:

  • Leitung
  • Schneidring
  • Überwurfmutter
  • Anschlussverschraubung

Die korrekt montierte Schneidringverschraubung gewährleistet eine gleichbleibende Dichtheit ohne den Einsatz einer zusätzlichen Dichtung. Maßgeblich entscheidend für die Stabilität und Leckage Freiheit ist die korrekte Montage.

Schneidringverschraubung montieren

Die Schneidringverschraubung wird folgendermaßen montiert:

  1. Leitung vorbereiten
  2. Überwurfmutter aufstecken
  3. Schneidring aufsetzen
  4. Leitung in die Anschlussverschraubung stecken
  5. Überwurfmutter handfest anziehen
  6. Überwurfmutter markieren
  7. Überwurfmutter 1 1/4 Umdrehungen weiter drehen

Die Leitung muss gerade abgeschnitten sein. Schiefe Schnitte gefährden die Dichtheit der Verbindung. Nach dem Schnitt wird die Leitung entgratet. Auch innen liegende Späne müssen restlos entfernt werden, da sie sonst das Hydraulikmedium verschmutzen.

Fehler bei der Schneidringverschraubung vermeiden

Eine Schneidringverschraubung kann über- oder untermontiert werden. Eine Übermontierung findet statt, wenn der Schneidring zu tief eingepresst wird. Das passiert bei kleineren Durchmessern häufig. Die Monteure halten die Verbindung für nicht ausreichend fest und ziehen die Überwurfmutter über das vorgeschriebene Maß fest.
Der umgekehrte Fall tritt häufig bei großen Durchmessern auf. Hier reichen die Kräfte des Monteurs nicht aus, um die erforderlichen 1 1/4 Umdrehungen durchzuführen. Die Verbindung bleibt untermontiert und kann sich lösen. Für große Durchmesser sollte deshalb stets eine Verlängerung für den Maulschlüssel bereit liegen. Diese verstärkt die Hebelwirkung derart, dass die Montage korrekt durchgeführt werden kann.

Fressen vermeiden

Gleiche Werkstoffe haben die Tendenz zu fressen. Das bedeutet, dass sie gegenseitig erst verklemmen und dann innerlich abtragen, so dass keine feste Verbindung mehr möglich ist. Deshalb sollten die Überwurfmutter und die Anschlussverschraubung aus unterschiedlichen Werkstoffen bestehen. Übliche Paarungen sind Edelstahl zu Stahl, Aluminium zu Stahl oder Edelstahl. Wenn keine unterschiedliche Materialpaarung möglich ist, müssen die Gewinde mit einem passenden Gleitmittel vorbehandelt werden. Damit wird ein Fressen ausreichend vermieden, sodass die Dichtheit der Verbindung gewährleistet bleibt.