Rücklauffilter

Rücklauffilter eignen sich für den Tankanbau und entfernen Verschmutzung aus der in den Öltank zurückströmenden Betriebsflüssigkeit. Eine weitere Möglichkeit der Installation eines Rücklauffilters ist das Anbringen innerhalb des Öltanks. Durch das Filtern des zurückströmenden Mediums wird sichergestellt, dass die nicht zu vermeidende Verschmutzung an den Komponenten des Hydrauliksystems nicht in den Tank gelangt und das bisher unberührte Öl ebenfalls verschmutzt wird. Rücklauffilter werden wie alle Druckfilter mit einer Reinheitsklasse versehen, welche angibt wie fein der Filter arbeitet. Aufgrund der Anordnung des Rücklauffilters kann diese Art des Filters nicht als Schutzfilter genutzt werden. Rücklauffilter müssen allerdings im Gegensatz zu allen Arten der Druckfilter nur einem sehr geringen Druck standhalten, da das zurückströmende Medium in keiner Anwendung mit einem hohen Druck zurück in den Tank gepumpt wird. Im Gegensatz zu konventionellen Druckfiltern ist der Aufbau von Rücklauffiltern relativ simpel.

Rücklauffilter beim Einsatz eines Rückstromverteilers

Oft werden Rückstromverteiler in Verbindung mit Rücklauffiltern eingesetzt. Diese stellen sicher, dass das zurückströmende Öl in einem möglichst beruhigten Zustand in den Öltank fließt. Durch einen Rückstromverteiler werden vor allem Schaumbildung und die Aufwirbelung von abgelagertem Schmutz präventiv verhindert.

Aufbau von Rücklauffiltern

Das Filterelement im Rücklauffilter wird durch ein einfaches Metalldrahtgewebe realisiert. Dadurch wird der Filter sehr preisgünstig, ist aber nur bedingt wiederverwendbar. Je nach der anwendungsorientierten Anforderung werden unterschiedliche Arten von Gewebe genutzt. Hier sind beispielsweise Leinen-, Körper- oder auch Tressengewebe zu nennen. Andere Filter, welche Drahtgewebe als Filterelement nutzen sind zum Beispiel Schutzfilter oder Saugfilter. Filter mit Drahtgewebe eignen sich zum Herausfiltern von Verunreinigungen wie Farbpartikeln, Abrieb von diversen Hydraulikkomponenten oder kleinen Gummiteilchen von Schläuchen. Das Filterelement ist in jeder Konstruktionsart austauschbar.

Grundsätzlich bestehen Rücklauffilter aus einem einfachen, einteiligen Gehäuse mit einem aufgeschraubten Deckel. In der Regel befindet sich am Gehäuse des Rücklauffilters eine kleine Verschmutzungsanzeige, welche die Wartung des Filters vereinfacht. Ebenso ist ein Bypassventil angebracht, welches bei den meisten Anwendungen bei rund drei bar öffnet.

Bauarten von Rücklauffiltern

Je nachdem welcher Druckstromverbraucher im Hydrauliksystem installiert ist, wird eine andere Filterfeinheit gefordert. Im Folgenden werden konventionelle Filterfeinheiten einigen Druckstromverbrauchern zugeordnet:

  • 25 - < 63 µm Filterfeinheit: Hydraulikzylinder und hydraulische Zahnradsysteme
  • 10 - < 25 µm Filterfeinheit: Radial- sowie Axialkolbensysteme
  • 5-10 - < 10 µm Filterfeinheit: Proportionalwegeventil sowie -technik
  • 3-5 - < 10 µm Filterfeinheit: Servoventile

Dass ein Rücklauffilter in der Rückleitung eingebaut ist, wo der Druck am geringsten ist, hat in erster Linie wirtschaftliche Gründe. Nur an dieser Stelle kann ein Filter verwendet werden, der ein leichtes Gehäuse besitzt und somit so billig wie möglich gebaut werden kann. In vielen hydraulischen Systemen stellt ein Rücklauffilter den einzig vorhandenen Systemschutz dar. Somit ist die Bedeutung einer sorgfältigen Auswahl von Rücklauffiltern hervorzuheben, um eine maximale Leistungsfähigkeit des hydraulischen Systems sicherzustellen. Dadurch nimmt die sicherheitstechnische Bedeutung dieser Filterart zu.

Vergleich von verschiedenen Filterelementen

Im Folgenden werden einige konventionelle Filterelemente hinsichtlich ihrer Differenzdruckstabilität eingeordnet

  • Aquamicron (Abk. AM) 10 bar
  • Betamicron (Abk. BN) 10 bar
  • Edelstahlvlies (Abk. V) 210 bar
  • Drahtgewebe (Abk. W / HC) 30 bar
  • Papiervlies (Abk. P / HC) 10 bar
  • Betamicron 3 (Abk. BN3HC) 25 bar