Radial Axial Unterschied

Bei Motoren, Lagern und anderen beweglichen Bauteilen sind häufig die Vorsilben "Radial" oder "Axial" vorangestellt. Diese geben einen wichtigen Hinweis auf die Funktion und Bewegungsrichtung des Bauteils an. Die Bezeichnungen sind international weitestgehend gleich, sodass auch im grenzüberschreitenden Handel und Kommunikation die Gefahr von Verwechslungen reduziert wird. Hier erfahren Sie worin der Radial Axial Unterschied besteht:

Radial - alles, was sich "dreht"

Eine radiale Bewegung ist stets kreisförmig. Der Drehwinkel ist dabei beliebig. Wichtig ist nur, dass das Bauteil sich in seiner Länge nicht verändert, sondern ausschließlich eine Drehbewegung vollzieht. Radial wirkende Bauteile sind beispielsweise Drehmotoren, Ventilatoren, Winkel-Radial-Ventile, Drehachsen, Radialpumpen oder ganz allgemein Wellen.

Axial - alles was "fährt"

Eine axiale Bewegung verläuft immer entlang einer linearen Achse. Daher hat diese Bewegungsform ihren Namen. Axialmotoren in der Hydraulik oder Pneumatik sind die Linearzylinder. Beim Aktivieren eines Linearmotors fährt der Kolben heraus oder zieht sich ein, je nachdem, wie das Bauteil beaufschlagt wird.

Kombinierte Bauteile mit radialer und axialer Bewegung

Es gibt in der Hydraulik und der Pneumatik einige Fälle, in denen ein Bauteil beide Bewegungen vollzieht. Dazu zählen die Kolbenpumpen. Sowohl die Linearkolbenpumpe als auch die Radialkolbenpumpe haben sowohl radial wie axial wirkende Elemente. Die Radialelemente sind in beiden Fällen die zentrale Drehachse sowie die Taumelscheibe (Linear/ Axialkolbenpumpe) oder der Exzenter (Radialkolbenpumpe). Die axial wirkenden Elemente sind in beiden Fällen die Druckkolben. Sie vollführen innerhalb ihres Zylinders eine rein lineare Bewegung, gleichgültig wie sich der Rest der Baugruppen verhält.

Eine hohe technische Herausforderung ist die Herstellung von Zylindern, die beim Ausfahren gleichzeitig eine Drehbewegung vollziehen müssen. Dies funktioniert in der Regel nur mit dem Einsatz von Führungselementen.

Radial und axial in der Lagertechnik

Eine Verwechslung zwischen radial und axial ist vor allem in der Wellenlagerung gefährlich. Die eingesetzten Lager, insbesondere die mehrteiligen Kegelrollen-, Kugelrollen- oder Wälzlager, müssen zwingend korrekt ausgewählt und eingebaut werden. Ansonsten verfehlen sie nicht nur ihre Wirkung, sondern können schnell die ganze Baugruppe beschädigen.

Radiallager sind vergleichsweise breit aufgebaut. Sie fangen die Kräfte ab, die senkrecht auf die Welle wirken. Das kann die eigene Gewichtskraft der Welle sein. Ebenso müssen die Radiallager die entstehenden Gegenkräfte zuverlässig auffangen und abführen.

Axiallager fangen die linearen Kräfte einer Welle - entlang ihrer Achse - auf. Sie werden meistens an der Unterseite von stehenden Wellen eingesetzt. Sie sind dünner als Radiallager, haben aber einen engeren Querschnitt. Wenn sie entlang der Welle eingebaut werden sollen, muss diese durch passende Absätze für die Abfuhr der axialen Kräfte ausgelegt sein. Für Sonderfälle stehen auch kombinierte Radial-Axiallager zur Verfügung.

Angepasste Auswahl der Bauteile je nach radial axial Unterschied

Die radial oder axial wirkenden Bauteile stehen stets im Zusammenhang mit ihren entsprechenden Gegenkräften. Sie müssen deshalb stets so ausgewählt sein, dass sie diese Gegenkräfte für die gewünschte Einsatzdauer aufnehmen können.