Orbitmotor: Standard-Radialmotor in Hydrauliksystemen

Der Orbitmotor ist das Standardmodul, wenn hydraulischer Druck in eine radiale Bewegung umgewandelt werden soll. Er ist in der Lage, die hohen Drücke der hydraulischen Systeme in ein kräftiges Drehmoment umzuwandeln. Er findet sich damit in allen Bereichen wieder, in denen ein hohes Drehmoment ohne die Verwendung eines Elektromotors als Direktantrieb in Frage kommt.

Aufbau eines Orbitmotors:

Ein Orbitmotor besteht aus
  • Gehäuse
  • Innenzahnrad
  • Exzenter-Rotor
  • Zwei Anschlüssen für einfließendes und abfließendes Hydrauliköl
  • Optional: Ausgleichskolben

Arbeitsweise von einem Orbitmotors

Das Gehäuse ist innen fest mit dem Innenzahnrad verbunden. Häufig handelt es sich um das gleiche Bauteil. Die Flanken der Zahnräder sind stark bogenförmig konvex ausgeformt. Das Innenzahnrad hat dazu passende, konkave Konturen. Es bewegt sich exzenterförmig, also in zum Außenzahnrad versetzten Kreisbewegung. Angetrieben wird das Innenzahnrad durch hydraulischen Druck. Es gibt sein Drehmoment über ein weiteres Innenzahnrad und einer angeschlossenen Welle nach außen ab.

Wie bei allen hydraulischen Systemen, liegt der Arbeitsweise von einem Orbitmotor die Inkompressibilität von Flüssigkeiten zu Grunde. Der einströmende hydraulische Druck zwingt das Innenzahnrad auf seine Bahn der Bewegung. Dabei wirkt es auf der einlaufenden Seite ebenso stark drückend, wie auf der anderen Seite saugend. Die gleich bleibende und sehr präzise arbeitende Drehung der abgehenden Welle ist damit stets garantiert. Wichtig ist dabei, dass das System stets entlüftet ist und dass die technischen Grenzen vom Orbitmotor nicht überschritten werden.

Orbitmotor: die Bauform

Der Oribitmotor ist der einfachste aller hydraulisch arbeitenden Radialmotoren. Er hat nur wenige Bauteile, die sich zudem in einer gleichmäßigen Weise zueinander bewegen. Das unterscheidet ihn von den Axial- und Radialkolbenmotoren.
Dennoch wird der Orbitmotor nur für kleine bis mittelgroße Anwendungen eingesetzt. Seine technische Aufnahmefähigkeit von hydraulischen Druck ist zu begrenzt. Er kommt recht leicht bei Überdrücken in Bereiche, in denen Kavitationseffekte drohen können. Unter anderem haben aus diesem Grund die größeren Orbitmotoren statt der konvexen Innenflanken des Innenzahnrads austauschbare Zylinder.

Einsatzgebiete des Orbitmotors

Orbitmotoren werden gerne für Förderanlagen, industrielle Antriebe, Schließanlagen und alle anderen Anwendungen eingebaut, bei denen kompakte hydraulische Motoren benötigt werden. Die größeren Varianten des Motors finden sich bei leichten Baufahrzeugen und kleineren Traktoren wieder. Das Schluckvolumen und das übertragbare Drehmoment dieser Motor-Bauformen ist dazu noch ausreichend. Bei größeren Baumaschinen werden jedoch mehr die komplexeren aber stärkeren Axialkolben-Motoren eingesetzt.

Orbitmotoren und ihre Vorteile

Der Orbitmotor ist aufgrund seiner wenigen Bauteile sehr preiswert, robust und zuverlässig. Solange er innerhalb seiner technischen Grenzwerte betrieben wird, kann er sehr lange Standzeiten erreichen. Wichtig ist jedoch, dass das Hydrauliköl permanent gefiltert und regelmäßig gewechselt wird.

Der Orbitmotor kann außerdem sehr klein und kompakt hergestellt werden. Zwar erreicht er - wie jeder hydraulische Motor - keine hohen Primär-Drehzahlen an seiner Austrittswelle. Jedoch sind seine abgegebenen Drehmomente beachtlich. Um diese hin hohe Drehgeschwindigkeiten umzusetzen genügt ein einfaches Getriebe.

Aufgrund des hohen Spiels zwischen Treibrad und Innezahnrad an der Gehäusewand ist der Oribitmotor thermisch hoch belastbar. Ein ausdehnendes Metall durch hohe Temperaturen führt nicht zu Verschleiß oder Verklemmungen. Das trägt ebenfalls zur hohen Standfestigkeit der Oribitmotoren bei. Mehrjährige Laufzeiten sind für diese Bauteile normal. Im Reparaturfall genügt in der Regel ein Wechsel von Dichtungen.