Leckölleitung als eine Sicherungsmaßnahme für Pumpen, Radialmotoren und Zylinder in hydraulischen Systemen

Die Leckölleitung ist eine Sicherungsmaßnahme für Pumpen, Radialmotoren und Zylinder in hydraulischen Anlagen. Sie dient dazu, den Druck innerhalb der Gehäuse dieser Komponenten konstant zu halten.

Notwendigkeit der Leckölleitung

Hoch belastete hydraulische Komponenten sind technisch nur sehr schwierig abzudichten. In vielen Bereichen treten innere Leckagen auf. Dieses Öl sammelt sich im Gehäuse und muss abgeführt werden. Wird es das nicht, wird der Innendruck die Dichtungen und das Gehäuse sprengen. Aus diesem Grund sind an den Komponenten Öffnungen angebracht, durch welche das Lecköl austreten kann. Die Leitung, welche das Lecköl abführt, nennt man Leckölleitung.

Die Wege des Lecköls

Das Lecköl unterscheidet sich in keiner Weise vom Hydrauliköl. Es ist ein Teil des normalen Fluids, welches durch Leckagen vorerst verloren geht. Aus diesem Grund muss das Lecköl in die Berechnung der volumetrischen Verluste mit einbezogen werden. Diese Leckagen, beispielsweise Kolbenringe oder nicht abdichtbare Komponenten wie Pumpenzahnräder, sind technisch unvermeidlich. Das Öl tritt durch die dafür vorgesehenen Bohrungen aus und läuft durch die Leckölleitung zunächst durch einen Leckölfilter. Dieser ist erforderlich, um Schmutzpartikel und Abrieb aus dem Hydrauliköl auszufiltern. Da das Lecköl unter hohem Druck an engen Spalten vorbei fließt, hat es für seine Umgebung eine stark abrasive Wirkung. Diese Partikel aus Gummi, Bronze oder Kohlenstoff können sehr zerstörerisch wirken und zudem lange unbemerkt bleiben. Deshalb gehört zu einer Leckölleitung grundsätzlich auch ein entsprechender Filter. Vom Leckölfilter fließt das Lecköl über eine weitere Leckölleitung zurück in den Hydrauliktank. Dort mischt es sich wieder mit dem normalen Hydrauliköl. Der Kreislauf ist geschlossen.

Verschiedene Arten zur Berechnung der Leckölleitung

Die Berechnung der Leckölleitung ist aufwendig. Man unterscheidet zwischen drei Anwendungsfällen:

  • Leckvolumenstrom am flachen Spalt
  • Leckvolumenstrom am konzentrischen Ringspalt
  • Leckvolumenstrom am exzentrischen Ringspalt

Der "flache Spalt" tritt an geraden Gehäusekanten auf. Der "konzentrische Ringspalt" ist ein typischer Anwendungsfall für Dichtungen an Kolbenstangen und Zylindern. Der "exzentrische Ringspalt" ist die Berechnungsgrundlage bei Pumpen mit exzentrisch rotierender Mittelwelle.

Schäden an der Leckölleitung

Schäden an der Leckölleitung werden sehr schnell bemerkt. Das Öl tritt aus, läuft an der Außenseite des Hydraulikaggregats herab und sammelt sich am Boden. Ein kapitaler Schaden oder ein Ausfall der gesamten Anlage ist bei einer defekten Leckölleitung nicht unmittelbar zu erwarten. Der Rückfluss des Lecköls ist vergleichsweise gering. Jedoch ist austretendes Hydrauliköl grundsätzlich eine Störung der Betriebsprozesse, welche die Maschinensicherheit und die Umwelt gefährdet. Wenn defekte Leckölleitungen bemerkt werden, sollte man sie umgehend austauschen. Da diese Leitungen nicht unter Druck stehen, ist eine solche Reparatur unter Umständen im laufenden Betrieb möglich. Zur Sicherheit sollte aber die Hydraulikanlage bei jeder Instandsetzung stillgesetzt werden.