Hydraulischer Maschinenschraubstock in Fräsmaschinen

Fräsmaschinen zeichnen sich durch hohe Kräfte und Vibrationen am Werkstück aus. Beides ist für konventionelle, rein mechanische Schraubstöcke problematisch. Da Fräsarbeiten stets mit engen Toleranzen behaftet sind, ist die zuverlässige Einspannung des Werkstücks unverzichtbar. Die Kombination aus Vibration und Vorschubkräften machen deshalb eine besondere Fixierungstechnik erforderlich. Der hydraulische Maschinenschraubstock hat sich deshalb in Fräsmaschinen als Standardwerkzeug durchgesetzt.

Hydraulischer Maschinenschraubstock - Funktion

Ein hydraulischer Maschinenschraubstock unterscheidet sich in folgenden Punkten von seinen rein mechanischen Pendants:

  • verstellbarer Spannbereich
  • vibrationsgedämpfte Einspannung
  • hydraulische Verstärkung bei der Fixierung

Der Spannbereich lässt sich am hydraulischen Maschinenschraubstock durch ein einfaches Bolzen-Stecksystem variieren. Für den Bolzen stehen drei Steckpositionen zur Auswahl, die einen kleinen, einen mittleren und einen weiten Spannbereich öffnen. Die verstellbare Seite des Schraubstocks wird einfach herausgezogen und anschließend an den eingesteckten Bolzen herangefahren. Diese einfache Technik ermöglicht es, unterschiedliche Bauteilgrößen in gleichbleibender Zuverlässigkeit einzuspannen.

Der Aufbau vom hydraulischen Maschinenschraubstock

Der Schraubstock besteht aus einem feststehenden und einem beweglichen Teil. Die Hydraulik ist im beweglichen Teil untergebracht. Dazu befindet sich unterhalb der Spannzangenseite eine Spindel mit hydraulischer Verstärkung. Beim Eindrehen des Schraubstocks wird zunächst der mechanische Kraftbereich abgerufen. Dreht man nach dem spürbaren Block weiter, wird die Hydraulik aktiviert. Diese presst das Werkstück anschließend mit mehreren Tonnen Spannkraft an die feststehende Seite der Spannzange.

Einspannung und Verstärkung der Fixierung beim hydraulischen Maschinenschraubstock

Die Hydraulik sorgt nicht nur für einen besonders festen Sitz des Werkstücks. Sie fängt außerdem die Vibrationen auf, die bei Fräsarbeiten unvermeidlich sind. Diese Vibrationen werden so von der mechanischen Schraubspindel ferngehalten, wodurch sie sich nicht lösen kann.

Durch einen Wechsel der Spannbacken lassen sich unterschiedliche Werkstücke und Werkstoffe auf einem hydraulischen Maschinenschraubstock fixieren.

Defekte am hydraulischen Maschinenschraubstock

Als hydraulisches Bauteil sind an diesen Schraubstöcken die Dichtungen und Lager zu nennen. Bei einer defekten Dichtung tritt Hydraulikflüssigkeit aus und der Schraubstock verliert schlagartig an Spannkraft. Bei unbekannten oder älteren Schraubstöcken ist es deshalb sicher, das Werkzeug vor seinem Einsatz auf Dichtheit zu untersuchen. Ein defektes Lager ist beim Eindrehen durch ein spürbares Mahlen feststellbar. In beiden Fällen ist vom weiteren Gebrauch des Schraubstocks abzuraten. Das Werkzeug muss demontiert, zerlegt und repariert werden. Danach ist es aber wieder voll einsatzfähig.

Bei einem schweren Crash kann die Geometrie des Schraubstocks beschädigt werden. Dies geschieht, wenn Eintauchtiefe und Vorschub des Fräsers in das Werkstück falsch berechnet wurde. Ein verzogener Schraubstock ist irreparabel und sollte vollständig ersetzt werden.

Ergänzung für den hydraulischen Maschinenschraubstock

Ein hydraulischer Maschinenschraubstock mit integriertem Manometer mach die Einspannung besonders komfortabel und einfach zu überwachen. Vor allem schleichende Druckverluste sind mit dieser sinnvollen Ergänzung schnell feststellbar.