Hydraulikrohre werden dort eingesetzt, wo keine Bewegung in der Leitung stattfinden soll

Hydraulische Medien müssen durch geschlossene Kreisläufe fließen, um den Arbeitsdruck an die Aktoren zu bringen. An bewegten Stellen dienen dazu die druckstarken und flexiblen Hydraulikschläuche. Dort, wo keine Bewegung in der Leitung stattfinden soll, werden Hydraulikrohre verwendet. Diese zeichnen sich durch eine besonders hohe Druckfestigkeit aus.

Eigenschaften von Hydraulikrohren

Hydraulikrohre sind biegsam genug, um sie individuell an den jeweiligen Einsatzort verbauen zu können. Das Einbringen von Radien ist mit den zugelassenen Leitungen deshalb unproblematisch. Gleichzeitig sind sie aber so stabil aufgebaut, dass sie den hohen Arbeitsdruck im hydraulischen System aushalten können. Hydraulikrohre sind deshalb für die einmalige Verlegung vorgesehen. Sie sind gut zugänglich und einfach in der Verlegung. Für den Anschluss an Leitungen, Kupplungen oder Abzweige sind sie mit Kupplungen oder Gewinden ausgestattet.

Verlegung von Hydraulikrohren

Hydraulikrohre werden mit geeigneten Klammern oder Schellen im hydraulischen System verbaut. Die Lagerung ist nur in Querrichtung fix. In Längsrichtung bleiben die Hydraulikrohre flexibel und verschiebbar. Bei besonders langen hydraulischen oder pneumatischen Medienleitungen werden "Lyrabögen" entlang der Strecke eingefügt. Diese nehmen starke Längenveränderungen bei hohen Temperaturschwankungen auf.

Damit bleiben sie bei Temperaturwechseln beweglich. Hydrauliksysteme werden grundsätzlich mit so wenig Rohren wie möglich verbaut. Jeder Anschluss bedeutet eine neue potenzielle Schwachstelle, aus der hydraulische Flüssigkeit austreten kann. Bei kleinen und mittelgroßen hydraulischen Systemen werden defekte Hydraulikrohre nicht repariert, sondern grundsätzlich ersetzt. Reparaturen werden nur an dickwandigen Rohren durchgeführt, wie beispielsweise Hauptleitungen für Trinkwasser.

Schäden am Hydraulikrohr

Hydraulikrohre werden zwar statisch verlegt, sie können dennoch beschädigt werden. Offen verlegte Hydraulikrohre sind häufig Korrosion oder mechanischer Belastungen ausgesetzt. Eine weitere Gefahr besteht im Inneren der Leitung. Durch ungünstige Strömungen, schlecht platzierte Ventile oder unvorteilhaft ausgelegte Pumpen kann es zur Kavitätsbildung kommen. Kavitäten sind kurzzeitig entstehende Vakuumblasen. Brechen diese zusammen, entsteht eine hohe Druckwelle. Diese kann Material aus der Innenwandung des Hydraulikrohrs heraus reißen. Die dabei entstehenden Partikel belasten wieder alle weiteren Elemente des hydraulischen Systems. Außerdem schwächen sie das Rohr immer weiter, bis es undicht wird. Es ist daher empfohlen, bei Undichtigkeiten immer auf die Ursache zu schauen. Mit einer Anpassung des hydraulischen Systems lässt sich so möglicherweise erneute Kavitätsbildung vermeiden.

Einsatz von Hydraulikrohren

Als Hydraulikrohr gilt jede Medienleitung, die kein flexibler Hydraulikschlauch ist. Deshalb lassen sich auch die dünnen Bremsleitungen von Fahrzeugen dazu zählen. Diese bestehen aus Kupfer. Das hat den Vorteil, dass sie sich leicht verbiegen und an die Einbausituation anpassen lassen. Weitere Hydraulikrohre finden sich an Baggern entlang des Stiels oder an stationären hydraulischen Systemen.