Druckminderventile werden häufig auch als Druckreduzierventile, Druckminderer oder Druckregelventile bezeichnet

Druckminderventile bzw. Druckregelventile sind hydraulische oder pneumatische Bauteile, die in die Verrohrung eingebaut werden. Ihre Aufgabe ist, den Druck hinter dem Ventil präzise steuerbar zu machen. Dazu ist es so konstruiert, dass es Druckspitzen abfängt und nur einen gleichbleibend starken Volumenstrom hindurchlässt.

So funktionieren Druckminderventile

Die Aufgabe eines Druckminderventil ist es, einen eintreffenden Volumenstrom in einen definierten Druckbereich zu überführen. Dazu stehen verschiedene technische Ansätze zur Auswahl. Ein einfacher Druckminderer arbeitet mit einer verschließbaren Blende. Je weiter diese geschlossen wird, desto geringer ist der nachfolgende Druck im hydraulischen System. Andere Druckminderventile arbeiten mit Überström- oder Rückführleitungen. Bei diesen wird der überschüssige Druck über ein separates Ventil in das Hydrauliksystem über eine Bypassleitung zurückgeführt. Je nach Druckbereich und Aufgabe kann das Druckminderventil mit einem Sicherheitsventil ergänzt werden. Beim Überschreiten eines Grenzdrucks öffnet dieses und lässt den Druck nach außen oder in einen separaten Tank entweichen. Üblicherweise ist das Sicherheitsventil überwacht. Ein Warnsignal informiert den Betreiber, dass an dieser Stelle eine Überschreitung des Betriebsdrucks vorgefallen ist.

Arbeitsweise von Druckminderventilen

Einfache Druckminderventile haben eine manuelle Steuerung. Diese wird über ein Handrad betätigt. Ergänzt werden manuelle Ventile mit mindestens einem, meistens aber zwei Manometern. Diese zeigen dem Anwender den eintreffenden und den abgehenden Druck an.
Elektromechanische Druckminderventile werden über einen kleinen Motor gesteuert. Die Überwachung des Drucks geschieht ebenfalls elektronisch, so dass die Regelung von einem beliebig weit entfernten Punkt erfolgen kann. Neben preiswerten hartverdrahteten Varianten stehen heute auch elektromechanische Druckminderventile mit drahtloser Steuerung zur Verfügung.

Hier kommen Druckminderventile zum Einsatz

Druckminderventile spielen vor allem in der Pneumatik und der Hydropneumatik eine große Rolle. Ein typisches Beispiel findet sich an Gasflaschen, wie sie bei Schneidbrennern oder Gasöfen eingesetzt werden. Die Druckminderventile dienen hier dazu, das vormals flüssige Gas beim gasförmigen Austritt aus der Druckflasche zu kontrollieren. In der Hydraulik übernehmen Druckminderventile wichtige Aufgaben bei der präzisen Steuerung und der Sicherheit der ganzen Anlage.

Übliche Lebensdauer von Druckminderventilen

Druckminderventile gehören zu den höher und vor allem permanent belasteten Bauteilen in einem hydraulischen oder pneumatischen System. Da ihr Ausfall gravierende Auswirkungen auf die Anlage hat, müssen sie stets einwandfrei funktionieren.
Da Markenprodukte heute eine hohe Zuverlässigkeit besitzen, reicht es aus, die Druckminderventile regelmäßig zu kontrollieren. Die Intervalle für die Inspektion hängen vom Arbeitsdruck, von der Art des Mediums, von den Betriebstemperaturen und von einigen anderen Faktoren ab. Der Hersteller gibt deshalb in der Dokumentation stets an, wie das Druckminderventil zu kontrollieren und ggf. reparieren ist. Bei anspruchsvollen Anwendungen, wie beispielsweise im Flugzeugbau, werden Druckminderventile in festgelegten Intervallen gegen Neuteile ausgetauscht.