Die Druckbehälterverordnung - das Urgestein der Sicherheitsprüfungen

Die Druckbehälterverordnung war eine deutsche Rechtsverordnung über die korrekte Konstruktion und Überprüfung von druckführenden oder druckhaltenden Leitungen und Kesseln. In der letzten Stufe war sie die "TRB 610", die "Technische Regel für Druckbehälter - Aufstellung von Druckbehältern zum Lagern von Gasen". Sie wurde 2013 durch die "Technische Regel für Betriebssicherheit TRBS3146/TRGS723 Ortsfeste Druckanlagen für Gase" abgelöst. Diese hielt jedoch nur knappe drei Jahre, bis sie durch die neueste Version der TRBS 3146/TRGS 746 ersetzt wurde.

Die Geschichte der Druckbehälterverordnung

Die Druckbehälterverordnung ist die älteste deutsche Sicherheitsvorschrift für technische Geräte. Ihre Geburtsstunde kam kurz nach der Explosion eines Dampfkessels in einer Brauerei in Mannheim im Jahr 1865. Dabei starb ein Arbeiter und zahlreiche weitere Menschen wurden schwer verletzt. In Reaktion darauf schlossen sich 22 Unternehmen zum "Technischen Überwachungsverein" (TÜV) zusammen. Die Verordnung, wie Druckbehälter zukünftig zu konstruieren, zu betreiben und zu kontrollieren seien, folgte kurze Zeit später. Mit der fortschreitenden Technik wurde auch die Druckbehälterverordnung immer wieder angepasst, bis sie in die neueste, seit 2013 gültige Fassung überführt wurde.

Welche Relevanz hat die Druckbehälterverordnung für die Hydraulik?

Die Auslegung und Kontrolle von druckführenden Hydraulikleitungen ist in der Betriebssicherheitsverordnung und in der DGUV-Richtlinie festgelegt. Die Druckbehälterverordnung ist nur für druckhaltende Gase ausgelegt. Obwohl die Hydraulik sich mit druckführenden Flüssigkeiten beschäftigt, ist die TRBS3146 auch für diese Technik Relevanz. Sobald es Schnittstellen zwischen Hydraulik und Pneumatik gibt, muss die neue Verordnung berücksichtigt werden. Das gilt für alle hydropneumatischen Komponenten wie Speicherventile, Hydrozylinder, hydropneumatische Federungen usw..

Inhalte der neuesten Fassung

Da die neueste Fassung der Druckbehälterverordnung auch das Handling von Flüssiggas beinhaltet, sind Schnittstellen zur Hydraulik gegeben. Flüssiges Gas wird durch seinen Aggregatszustand inkompressibel und fällt damit unter die hydraulische Betrachtung. Gleichzeitig muss es unter extrem hohen Druck gehalten werden, damit es den Aggregatszustand beibehält. Dazu wurde die Erweiterung TRGS 407 "Tätigkeiten mit Gasen - Gefährdungsbeurteilung" neu formuliert.

Welche Rolle spielt die Druckbehälterverordnung in der Zukunft?

Die Druckbehälterverordnung wird in Zukunft weiter an Wichtigkeit gewinnen und wegen neuer Technologien und Energieträger erweitert werden müssen. Ein Grund dafür ist die Entscheidung der Bundesregierung, den Wasserstoff als Energieträger der Zukunft zu etablieren. Dessen Lagerung und Transport stellt die Technik vor enormen Herausforderungen. Damit -250 °C kalter, elementarer Wasserstoff gelagert oder durch Pipelines transportiert werden soll, sind viele Innovationen erforderlich. Auch die Ammoniakbindung, die etwas einfachere Alternative zum Wasserstoff-Handling, bringt Herausforderungen mit sich. Die Forschungsinstitute und die Industrie arbeiten gegenwärtig mit Hochdruck an den technischen Lösungen dazu. Dies wird sich dann auch in einer neuerlichen Revision der Druckbehälterverordnung niederschlagen, damit diese Lösungen auch praxistauglich werden.