Drosselrückschlagventil als Kombination aus Drosselventil und Rückschlagventil

Ein Drosselrückschlagventil wird zur Geschwindikeitssteuerung von Hydraulik- und Pneumatikzylindern eingesetzt. Die Arbeitsgeschwindigkeit eines Zylinders ist vom Systemdruck und Volumenstrom der hydraulischen Anlage abhängig. Da Hydraulikanlagen häufig große Mengen an Fördervolumen zur Verfügung stellen, ist die Arbeitsgeschwindigkeit der Zylinder ohne Drosselung oft zu schnell. Um langsamere Bewegungen durchführen zu können, wird als kostengünstige Methode die Drossel eingesetzt

Arbeitsweise eines Drosselrückschlagventils

Ein Drosselventil besteht aus einem einfachen Durchgangsstück, dessen Medienweg mit einer quer verlaufenden Absperrung reduziert werden kann. Meist sind dazu Schraubventile im Einsatz. Es gibt aber auch Drossellungen, die nach dem Prinzip der Kugelventile arbeiten. Je enger die Leitung wird, desto weniger Volumenstrom kann ungehindert hindurchfließen, die Arbeitsgeschwindigkeit des Zylinders verlangsamt sich entsprechend. Jedoch steigt der Druck vor der Drossel was einen erhöhten Energiebedarf des Systems zur Folge hat.

Nachteil der einfachen Drosselung ohne Drosselrückschlagventil

Ist ein hydraulischer Zylinder nur mit einem Drosselventil an das System angeschlossen, hat er stets die gleiche Geschwindigkeit beim Ein- wie beim Ausfahren. Dies kann, je nach Anwendung, nachteilig sein. Häufig ist es für Leistung und Produktivität vorteilhafter, wenn ein Druckzylinder nach einer langsamen Arbeitsbewegung schnell wieder in seinen Ausgangszustand zurück fährt. Dies sind die Situationen, in denen ein zusätzliches Rückschlagventil eingebaut wird.

Prinzip des Drosselrückschlagventils

Das Rückschlagventil bietet dem Volumenstrom fast keinen Widerstand, solange er sich in einer Richtung bewegt. Das Hydrauliköl drückt in Fließrichtung eine Klappe auf und hält sie durch ihren Druck offen. Wenn der Volumenstrom aber in die andere Richtung fließt, lässt der Druck auf die Klappe nach und sie wird von der anderen Seite mit Kraft beaufschlagt - sie sperrt zu. Das Öl hat nun keinen anderen Weg mehr, als durch das Drosselventil zu fließen.

Kombination aus Drosselventil und Rückschlagventil

Es ist zwar immer möglich, Drosselventil und Rückschlagventil getrennt voneinander zu verbauen. Doch dies ist recht umständlich und wenig effizient. Da häufig beide Ventilarten gebraucht werden, wurde das Drosselrückschlagventil entwickelt. Es vereint beide Arbeitsweisen in einem einzigen Bauteil. Das trägt erheblich zur Effizienz und Sicherheit des Systems bei. Statt vier Anschlussleitungen für zwei separate Ventile, kommen Drosselrückschlagventile mit nur zwei Anschlussleitungen aus. Außerdem ist sein monolithischer Aufbau sicherer gegen Leckagen und es ist einfacher einzubauen.

Defekte am Drosselrückschlagventil

Ein defektes Drosselrückschlagventil macht sich schnell durch eine ungewöhnliche Bewegung des Zylinders bemerkbar. Meist ist in einem defekten Ventil dieser Art zunächst die Rückstellklappe abgebrochen. Dies kann bei besonders hohen und schnellen Lastwechsel passieren, wenn ein Ventil von minderwertiger Qualität verbaut wurde. Undichtigkeiten sind an einem Drosselrückschlagventil eher selten, können ab einer bestimmten Betriebsstundenzahl aber ebenfalls auftreten. Je nach Qualität des Ventils lässt sich dies durch ein Wechsel der Dichtungen beheben.

Weitreichende Steuerung mit 4/2 Wege-Ventil

Schaltet man einen doppelwirkenden Zylinder beidseitig an ein Drosselrückschlagventil an und kombiniert beide mit einem 4/2 Wegeventil, erhält man eine effiziente Steuerungsmöglichkeit: Der Volumenstrom lässt in beiden Durchflussrichtungen unterschiedlich einstellen- ohne dabei die Drehrichtung der Hydraulikpumpe zu verändern. Mit dieser Kombination aus Wegeventil und Drosselrückschlagventilen erreicht man sehr schnelle Reaktionszeiten, die dennoch steuerbar bleiben.