Beispiele für hydraulische Anlagen: Funktionserhalt, Kraft und Flexibilität

Hydraulische Anlagen sind einfache und wirkungsvolle technische Schaltungen, mit denen sich viele Ziele miteinander vereinigen lassen. Sie zeichnen sich durch eine zuverlässige Arbeitsweise, einfache Bereitstellung von Grundfunktionen, Flexibilität im Aufbau und durch eine hohe Kraftentfaltung aus. Das macht sie für zahlreiche Anwendungsfälle zur Technologie der Wahl.

Hohe Kraftübertragung und -erzeugung mit der Hilfe von hydraulischen Anlagen

Die primäre Motivation, die Hydraulik als Kraftleitsystem zu wählen, ist die Bereitstellung hoher Kräfte. Mit ihrer Hilfe lässt sich durch eine vergleichsweise geringe einwirkende Kraft in eine wesentlich höhere Kraft am anderen Ende der hydraulischen Leitung umwandeln. Dies geht zwar zu Lasten des Arbeitsweges, dies wird aber konstruktiv in Kauf genommen. So wird aus dem langen Pedalweg der Bremse eines Autos nur ein kurzer Vorschub des Radbremszylinders von wenigen Millimetern. Dieser geschieht jedoch mit einer so großen Kraft, dass sich damit ein tonnenschweres Fahrzeug aus hohen Geschwindigkeiten herunterbremsen lässt.

Beispiele für hydraulische Anlagen aus der Arbeitswelt

Nun ist nicht klar geregelt, wann eine hydraulische Schaltung als "Anlage" zu bezeichnen ist. Einen einfachen hydraulischen Wagenheber als "Anlage" zu bezeichnen wäre wohl übertrieben. In der Praxis definiert sich eine Anlage durch das Vorhandensein einer kraftbetriebenen Hydraulikpumpe. Um beim Beispiel Bremsen am KFZ-Fahrzeug zu bleiben, wäre hier von einer Anlage zu sprechen, wenn diese Bremse eine Unterstützung durch eine Servopumpe erhält.

Grundsätzlich sind hydraulische Anlagen Hilfsbaugruppen von Maschinen, Geräten und Fahrzeugen. Sie stehen nur selten solitär. Beispiele für rein hydraulisch betriebene Maschinen wären Pressen oder Antriebe für schwere Tore. Diese findet man beispielsweise in fest installierten Tresoren.

Ein großer Teil hydraulischer Anlagen werden in Nutzfahrzeugen verbaut

Dies Bandbreite reicht von Hubwerken für Kipplaster bis zu multifunktionellen Hydraulikanlagen in schweren Baggern und Umschlagsmaschinen.
Im allgemeinen Maschinenbau finden sich hydraulische Anlagen häufig als Hubwerke oder Antriebe für Z-Achsen wieder. Statt an einer Fräse, einem 3D-Brenntisch oder einem Achsenmessgerät die senkrechte Achse mit Spindelantrieben anzusteuern, finden sich bei Maschinen für schwere Werkstücke eine andere Lösung: Häufig wird der ganze Werkzeugtisch hydraulisch angehoben. Die Hydraulik bietet hier den Vorteil, schwere und voluminöse Werkstücke punktgenau anfahren zu können. Die X- und Y- Achse können in einem stabilen Rahmen verbleiben. So wird die gesamte Steifigkeit der Maschine erhöht.

Nachteile von hydraulischen Anlagen

Bei den vielen Vorteilen, die eine hydraulische Anlage bietet, gibt es auch einige Nachteile. Dazu zählt vor allem die Geschwindigkeit. Die Hydraulik ist neben der Pneumatik und elektromotorischen Antrieben die langsamste Form der Kraftübertragung. Das macht sie für Serienprozesse nur bedingt geeignet, bei denen hohe Stückzahlen produziert werden sollen. Hier können pneumatische Anlagen die bessere Wahl sein, wenn die technischen Parameter es zulassen.