Hydraulische Anschlüsse für Aufbau und Erweiterung von Hydrauliksystemen
Hydraulikanschlüsse sind zentrale Komponenten in hydraulischen Systemen. Sie dienen zur Verbindung von Leitungen, Ventilen, Zylindern, Pumpen und anderen Bauteilen. Hydraulikanschlüsse gewährleisten eine sichere, dichte und wartungsfreundliche Verbindung zwischen den verschiedenen Elementen eines hydraulischen Kreislaufs. Damit sorgen sie dafür, dass die in dem Flüssigkeiten – meist Hydrauliköl – auch über die lösbaren Verbindungen unter hohem Druck übertragen werden können.
Arten und Verwendung hydraulischer Anschlüsse
Hydraulische Anschlüsse unterscheiden sich grundsätzlich in folgende zwei Arten:
Dauerfeste hydraulische Anschlüsse
Dauerfeste hydraulische Anschlüsse besehen im Wesentlichen aus einer einfachen Schraubverbindung aus Innen- und Außengewinde. Die Schraube ist innen hohl, sodass sie die Hydraulikflüssigkeit durchleiten kann. Schraube und Mutter sind optional mit einem Drehring ausgestattet. Dies erleichtert den Einbau und macht den Aufbau des hydraulischen Systems einfacher. Einmal installiert, bleibt die Verbindung aber bestehen und wird erst für Wartung, Reparatur oder Austausch wieder gelöst.
Weitere häufig verwendete hydraulische Anschlüsse sind beispielsweise die Ringnippel. Sie ermöglichen eine rechtwinklige Übertragung von hydraulischem Druck ohne Abzweig. Ringnippel werden an Stellen mit wenig Einbauraum verwendet.
Lösbare hydraulische Anschlüsse
Lösbare hydraulische Anschlüsse bestehen aus Schnellkupplungen. Sie können ohne Einsatz von Werkzeug getrennt werden. Sie sind ideal für hydraulisch betriebene Geräte, die man wechselnd mit dem gleichen Anschluss koppeln kann.
In der Landwirtschaft sind diese Anschlüsse standardmäßig in Gebrauch. Mit der Hydraulikpumpe am Schlepper als Druckgeber lassen sich so mit wenigen Handgriffen alle Arten hydraulisch betriebener landwirtschaftlicher Geräte anschließen.
Schraubkupplungen sind eine Zwischenlösung von lösbaren und dauerfesten hydraulischen Verbindungen.
Die wichtigste Eigenschaft für hydraulische Anschlüsse ist ihre Fähigkeit, dem hydraulischen Druck standzuhalten. Heute können selbst lösbare Schnellkupplungen problemlos einen Druck bis 1000 bar aushalten. Das macht das Handling von leistungsstarken Anlagen besonders einfach.
Hydraulische Anschlüsse lassen sich in mehrere Hauptkategorien einteilen:
- Verschraubungen:
Dazu zählen Schneidringverschraubungen, Bördelverschraubungen (z. B. 37°-Bördel nach SAE J514) -und 24° Konus Verschraubungen. Sie sind weit verbreitet und ermöglichen eine zuverlässige, wieder lösbare Verbindung. Sie sind ideal dafür, wenn Systeme erweitert oder ergänzt werden sollen. Für einen schnellen und flexiblen Umbau sind sie jedoch weniger gut geeignet, da ihre Dichtheit bei häufigem Öffnen und Schließen nachlässt. - Flanschverbindungen:
Vor allem bei hohen Drücken (über 300 bar) und großen Durchflussmengen werden SAE-Flansche (z. B. SAE 3000 PSI oder 6000 PSI) eingesetzt. Sie bieten hohe Stabilität und Dichtheit, sind aber vorwiegend für den dauerhaften Einsatz ausgelegt. - Steck- und Schnellkupplungen:
Diese ermöglichen das schnelle und einfache Verbinden und Trennen von Leitungen ohne Werkzeug. Sie sind in mobilen Anwendungen, wie in der Land- und Baumaschinentechnik, besonders gefragt. Schnellkupplungen sind wegen ihrer Flexibilität besonders beliebt. Sie sind jedoch vergleichsweise teuer und nicht für jeden Druck geeignet. - Rohr- und Schlauchverbindungen:
Schläuche benötigen passende Schlaucharmaturen, die gecrimpt oder geschraubt werden. Rohre werden meist durch Verschraubungen oder Schweißverbindungen angeschlossen. Dies ist eine Lösung für die dauerhafte Verbindung von Schlauch- und Rohrleitungen.
Aufbau von Schnellkupplungen
Eine hydraulische Schnellkupplung muss drehbar, druckfest und werkzeuglos auch unter Druck zu lösen und zu montieren sein. Um dies zu erreichen, bestehen hydraulische Schnellkupplungen aus einer sehr komplexen Mechanik mit einer Vielzahl von Einzelelementen.
Neueste Systeme dieser Art können Druckverbindungen von bis zu 200 bar ohne Leckageverlust kuppeln. Das ist sowohl ökologisch wie ökonomisch ein wichtiger Fortschritt für Industrie und Landwirtschaft. Durch integrierte Kugellager bleiben die Anschlüsse um 360° drehbar. Sie machen den Anschluss von Schläuchen und beweglichen Elementen wesentlich einfacher.
Normen für hydraulische Anschlüsse
Zur Sicherstellung der Kompatibilität und Sicherheit sind hydraulische Anschlüsse vielfach genormt. Wichtige Normen sind DIN EN ISO 8434, SAE J514, ISO 6162 (für Flansche) und ISO 12151 (für Schlaucharmaturen). Diese regeln Maße, Dichtsysteme und Belastbarkeit.
Für Schnellkupplungen in der Landwirtschaft gelten z.B. folgende Normen: