Hydraulikschlauch: Funktion, Aufbau & Einsatzbereiche

Ein Hydraulikschlauch entkoppelt den Aktor von der Pumpe in einem Hydrauliksystem. Das macht die Verschlauchung unverzichtbar für Anwendungen, bei denen eine höhere Flexibilität erforderlich ist.

Welche Aufgabe hat ein Hydraulikschlauch?

Ein Hydraulikschlauch ist eine flexible Verbindung in einem hydraulischen System. Er ist damit das Äquivalent zur starren Leitung. Kann diese als einfaches Rohr ausgelegt sein, kommen auf den Schlauch wesentlich höhere Anforderungen zu. Ein Hydraulikschlauch muss folgende Eigenschaften besitzen:

  • in alle Richtungen biegsam
  • in den Kupplungen drehbar
  • einfach und ohne Werkzeug zu tauschen
  • zuverlässiger, leckagefreier Sitz
  • ausreichende Haltbarkeit, auch unter erschwerten Bedingungen.

Ein Hydraulikschlauch muss flexibel auf jede Bewegung reagieren

Er muss nicht nur die Schwenk- und Kippbewegungen des Aktors tolerieren, er muss auch unempfindlich für Vibrationen und Stöße sein. Das gilt sowohl für den reinen Schlauch wie auch seine Anschlussstellen, die Kupplungen.

Die Kupplungen müssen zudem drehbar sein

Nur so können Torsionen im Schlauch vermieden werden, die die flexible Leitung ansonsten früher oder später zerstören würden.

Die Kupplung muss mit einem Handgriff zu lösen und wieder zu montieren sein

Dabei darf an beiden Stellen nur ein absolutes Minimum an Hydraulikflüssigkeit austreten.

Während des Betriebs darf sich der Hydraulikschlauch unter keinen Umständen lösen.

Auch bei Hochdruck-Anwendungen muss die Kupplung absolut dicht bleiben.

Der Aufbau eines Hydraulikschlauchs

Um diese Ziele zu erreichen, ist ein Hydraulikschlauch nach einem bestimmten Prinzip aufgebaut. Er besteht aus folgenden Komponenten:

  • beidseitige Standardkupplung
  • Pressverbund zwischen Kupplung und Schlauch
  • mehrlagige Schlauchleitung aus öl- und säurefestem Gummi mit Verstärkungsgewebe

Die standardisierten Kupplungen passen jeweils zur Schlauchgröße und seinem Innendurchmesser. Das gewährleistet die Austauschbarkeit und verringert die Abhängigkeit von einem Hersteller. Die Kupplungen werden mittels eines Spezialwerkzeugs auf den Schlauch aufgepresst. Das schränkt die Möglichkeit ein, sich einen Schlauch selbst herzustellen oder zu reparieren. Eine Kupplung, die einmal verpresst wurde, kann nicht noch einmal verwendet werden. Hydraulikschlauch-Werkzeug ist im Handel erhältlich. Der Umgang sollte aber erlernt und gut geübt werden, damit der selbst gemachte Hydraulikschlauch auch zuverlässig seinen Aufgaben nachkommen kann.

Die Schlauchleitung besteht aus mehreren Lagen. Das innen liegende Verstärkungsgewebe besteht heute vorwiegend aus Glas- oder Kohlefasern. Es dient dazu, den Innendruck von mehreren Hundert bar standzuhalten. Das Gummi des Hydraulikschlauchs ist gegen Öl und Säure resistent. Damit kann weder das durchfließende Hydrauliköl noch von außen auftreffendes Benzin, Maschinenöl oder Zement den Schlauch nachhaltig beschädigen.