Feinfiltration von Hydrauliköl

Die Feinfiltration von Hydrauliköl bietet zahlreiche Vorteile und gewann in der jüngsten Vergangenheit zunehmend an Bedeutung. Das bedeutendste Argument für eine Feinfiltration ist die Reduzierung des Verschleißes und somit als Resultat eine Verlängerung der Lebensdauer der Maschine bzw. der Hydraulikanlage. Ebenso ist die Vermeidung von Stillständen der Produktion hervorzuheben. Aus diesen zwei Faktoren ergeben sich eindeutige Kostenreduzierungen. Zu nennen ist des Weiteren eine Verlängerung der Wartungsintervalle sowie eine Reduzierung der Umweltbelastungen. Wird ein neues Hydrauliksystem in Betrieb genommen, befinden sich von vornherein Verschmutzungen im System, welche ohne eine ausreichende Filtration die Lebensdauer der Ventile und Zylinder wesentlich verkürzen. Der sog. Urschmutz besteht zum Großteil aus grobkörnigen Partikeln. Des Weiteren entstehen während des Betriebes verschiedene Arten der Verschmutzung. Neben Feststoffpartikeln werden ebenso freies bzw. gelöstes Wasser und ungelöste Luft als Verschmutzung verstanden. Ein Großteil der Verschmutzung von Hydrauliköl kann mit einer situationsspezifisch angepassten Feinfiltration entfernt werden.

Verschmutzung

Schmutz im Hydrauliksystem ist die Hauptursache für Ausfälle sowie Stillstände. Beinahe 90 % der Fehler im Hydrauliksystem werden durch diverse Verunreinigungen im Hydrauliköl hervorgerufen. Die Verschmutzung ist entweder bereits im Hydrauliksystem vorhanden, dringt von außen in das Hydrauliksystem ein oder entsteht innerhalb des Hydrauliksystems:

  • Bereits vorhandene Verschmutzung:
    • Verschmutzung in Komponenten wird durch Fertigungsprozess hervorgerufen (bspw. Späne)
    • Verschmutzung an Komponenten wird durch Installation der Komponenten hervorgerufen
  • Von außen eindringende Verschmutzung:
    • Be- oder Nachfüllung des Tanks
    • Schadhafte Tankabdichtung
    • Austausch von diversen Komponenten
    • Verunreinigungen der Luft
    • Unzureichend bemessene Belüftungs-/Filteranlage
  • Im Hydrauliksystem entstehende Verschmutzung:
    • Abtrag von Material in Hydrogeräten (Erosion an Stellen, wo die Druckflüssigkeit mit einer hohen Geschwindigkeit aufprallt)
    • Hohe Druckwechsel bzw. Spannungen sorgen für das Ausbrechen von groben Partikeln an der Oberfläche der hydraulischen Komponenten

Filterkomponenten

Einfüll- und Belüftungsfilter sind an dem Ölbehälter montiert und verhindert somit das Eindringen des Schmutzes aus der Umgebung bei dem Vorgang der Tankatmung. Die Filterfeinheit muss fein gewählt werden.

Rücklauffilter sind im oder am Öltank angebracht. Sie filtern das Öl, bevor es zurück in den Öltank strömt. Die in den Komponenten des Hydrauliksystems entstehende Verschmutzung wird so vor dem Durchfließen der Komponenten herausgefiltert. Diese Filter erhalten, wie auch Druckfilter, die Reinheitsklasse des Öles und müssen dementsprechend fein gewählt werden. Allerdings muss ein Rücklauffilter nur einem sehr geringen Druck standhalten.

Rückstromverteiler stellen sicher, dass der Rücklauf des Öles sich beruhigt bevor er in den Öltank gelangen kann. Somit wird Schaumbildung und Aufwirbelung des abgelagerten Schmutzes verhindert.

Saugkörbe dienen insb. dem Funktionsschutz der Pumpe im Hydrauliksystem. Dies ist bei Anwendungen mit einem hohen Risiko eines Pumpenschadens besonders wichtig. Es handelt sich um einen Grobfilter, welcher eingesetzt wird, wenn der Tank nur sehr aufwendig gewartet werden kann.

Luftentfeuchter entziehen der eingesaugten Luft sämtliche Feuchtigkeit durch Silikatgel.

Offlinefilter sind externe Einheiten, welche dem Hydrauliksystem Öl entnehmen, filtern und wieder zuführen.

Bypass-Filter sind nur während des Betriebs der Hydraulikanlage aktiv und leiten einen kleinen Volumenstrom des Öls zur Filtration aus dem Hydrauliksystem.