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Büffelwinde zur punktgenauen Kraftentfaltung

Eine Büffelwinde ist ein einfaches hydraulisches Gerät, mit dem punktgenau eine hohe Kraft angewendet werden kann. Das Besondere an der Büffelwinde ist, dass sie sich nicht nur vertikal, sondern auch horizontal einsetzbar ist. Dies wird durch besondere Designmerkmale ermöglicht. 

Der Aufbau einer Büffelwinde

Die Büffelwinde ist technisch eng mit manuell zu betätigen Hydraulikzylindern oder Wagenhebern verwandt. Ihr eigentliches technisches Prinzip, die Multiplikation von Kräften durch hydraulischen Druck und unterschiedlichen Querschnitten von Geber- und Nehmerzylindern, kommt auch bei diesem Werkzeug zum Tragen. Jedoch haben die konventionellen Hydraulikzylinder einen Nachteil: Ihr Wirkbereich ist minimal auf die Länge des Zylinders beschränkt. Wenn zwischen den beiden Ansetzpunkten nur wenige Zentimeter Platz ist, dann ist ihr Einsatz stark eingeschränkt oder nicht möglich. Ein Wagenheber hat hingegen nur einen kurzen Wirkbereich. Wenn eine hohe Last über mehrere Dezimeter bewegt werden soll, ist ein Wagenheber dazu häufig nicht in der Lage. Die Büffelwinde hat im Gegensatz zu den benannten Werkzeugen einen variablen Ansetzpunkt. Dazu ist seitlich an ihrem Hauptzylinder ein verschiebbarer Winkel angebracht, auf dem die Kraft des ausfahrenden Zylinders formschlüssig übertragen wird. Ein üblicher Wirkbereich einer Büffelwinde, der sogenannte „Hub“, ist 350 mm. Dabei kann eine Hubkraft von bis zu 100 kN aufgebracht werden.

Wo kommt eine Büffelwinde zum Einsatz?

Die Büffelwinde ist ein vergleichsweise grobes Werkzeug. Sie hat ihr Haupteinsatzgebiet im Rettungsdienst. Mit der Büffelwinde lassen sich präzise schwere Lasten bewegen, um beispielsweise eingeklemmte Personen zu befreien. Technische Varianten der Büffelwinde werden im Karosseriebau verwendet. Sie sind wesentlich kleiner als die bei der Feuerwehr eingesetzten Geräte. Diese Büffelwinden dienen dazu, Unfallkarosserien wieder vorzurichten, bevor sie auf einer Richtbank wieder präzise in Form gebracht werden.

Warum eine manuelle Büffelwinde bevorzugt zum Einsatz kommt

Obwohl es technisch problemlos möglich ist, eine Büffelwinde mit einer Elektropumpe auszustatten, ist die traditionelle, mechanische Variante im Rettungsdienst und bei den Feuerwehren bis heute bevorzugt. Der einfache Aufbau, die hohe Ausfallsicherheit und die Wartungsfreundlichkeit sind dazu wichtige Gründe. Vor allem aber ermöglicht das manuelle Bewegen des Hydraulikzylinders ein besonders gefühlvolles Bewegen der angeschlagenen Last. Damit wird ein Wegrutschen von Winde oder Last verhindert und erlaubt, nach jedem Hub den erreichten Zustand zu sichern.

Typisches Zubehör für Büffelwinden

Büffelwinden werden idealerweise immer in Kombination mit Unterlegbrettern und Holzkeilen eingesetzt. Mit den Brettern, vorzugsweise hochbelastbare Mehrschichtplatten, lassen sich Längenunterschiede überbrücken und die hohen aufgebrachten Drücke ideal verteilen. Das erlaubt den Einsatz einer Büffelwinde auch auf aufgeweichtem Erdboden. Die Keile dienen dazu, eine geschaffene Lücke sofort zu sichern und ein zurückrutschen zu verhindern.